Nord Drum ist eine recht zwiespältige Angelegenheit. Da sind zu einen der sehr gute Klang und die, trotz Einschränkungen, ziemlich flexiblen Sounds auf der Plus-Seite. Aber der Mono-Ausgang und die dürftige MIDI-Implementation sind meiner Meinung nach völlig unnötige Einschränkungen. Für Live-Drumming mag das wohlmöglich alles akzeptabel sein, für ein Studio/MIDI-Setup ist Nord Drum aber nur begrenzt sinnvoll einsetzbar. Das im Grunde genommen sehr gute Potential des Nord Drum wird hier unnötig beschnitten und ein Teil der möglichen Interessenten von vornherein zwar nicht direkt ausgeschlossen, aber in der Begeisterung doch ausgebremst. So bleibt der Traum von der roten Drum-Machine aus Schweden immer noch unerfüllt. Ob eine Pro-Version noch nachgelegt wird, ist ungewiss, ich glaube es erst, wenn ich sie sehe.
Die Nord Drum ist eine Drummachine für Profi-Musiker und alle, die Wert darauf legen sich individuelle Sounds mit der Rasierklinge zurechtschnitzen zu können. Natürlich stellt das kleine Gerät keine wirkliche Revolution dar – immerhin haben Firmen wie Jomox seit Jahren mit derlei Produkten den Fans der Drummachines die Stange gehalten. Aber einen riesigen Schritt in der Evolution schafft die Nord-Drum aus dem Stand: Sie ist ein ausgereiftes Produkt, das all die jahrzehnte-alten Features bekannter Drum-Synthies um eine natürliche Spielbarkeit, wirklich intuitive Bedienbarkeit und absolute Zuverlässigkeit erweitert. Zu einem UVP von 399 Euro dürfte die Kiste nicht nur für Drummer interessant sein, sondern auch für Keyboarder, Produzenten oder Djs, die neue Inspirationen suchen. Jage deine MIDI-Files durch die Nord-Drum, trigger eine Subkick mit deiner Bassdrum oder spiele massive Beats mit deinem Keyboard, alles bringt unglaublich viel Spaß! Der Nord Drum ist jetzt schon ein echter Klassiker.